Der Fußball muss politisch sein

Im Zuge der Flüchtlingsdebatten, ließt man in letzter Zeit immer wieder Fußball und Politik dürfen nichts miteinander zu tun haben. Ob diese Statements von Flüchtlingsgegnern kommen sei dahingestellt, aber unangebracht sind sie in jedem Fall. Der Fußball wäre gerne unpolitisch, aber die Menschen bringen ihn dazu politisch aktiv zu werden. Affenlaute, Bananenwürfe oder Neger-Rufe, die Liste an rassistischen Aktionen ist lang. Diese Aktionen haben im Fußball nichts zu suchen. Ein Grundgedanke im Fußball ist Fairness. Ist es fair Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe, sexuellen Orientierung und religiösen Ansichten anders zu behandeln? Die Regeln im Fußball behandeln alle gleich, also warum sollten wir Menschen es anders machen. Fußball sollte ein Mittel der Völkerverständigung und ein Weg der Integration sein und niemanden ausgrenzen. Diese Werte gehören auch in der olympischen Charta zu den Grundpfeilern:

4. Die Ausübung von Sport ist ein Menschenrecht. Jeder Mensch muß die Möglichkeit zur Ausübung von Sport ohne Diskriminierung jeglicher Art und im olympischen Geist haben; dies erfordert gegenseitiges Verstehen im Geist von Freundschaft, Solidarität und Fairplay.

6. Jede Form von Diskriminierung eines Landes oder einer Person aufgrund von Rasse, Religion, Politik, Geschlecht oder aus sonstigen Gründen ist mit der Zugehörigkeit zur Olympischen Bewegung unvereinbar.

Die Verbände haben das schon länger erkannt und bekämpfen Rassismus. Seit 1999 gibt es das Netzwerk FARE „Football Against Racism in Europe“ und die UEFA ist seit 2001 ein großer Förderer. 2013 hat die FIFA eine Resolution gegen Rassismus und Diskriminierung aufgestellt. Rassismus wird auch der Fußball nicht abschaffen können, denn er ist Teil unserer Gesellschaft. Das ist traurig, aber leider wahr. Ursache ist häufig fehlende Bildung. Kraftklub bringt es in einem Song auf den Punkt, „Und selbst wenn alles scheiße ist, du pleite bist und sonst nix kannst; Dann sei doch einfach stolz auf den Land; Oder gib Schuld ein paar ander’n armen Schweinen; Hey, wie wär’s denn mit den Leuten im Asylbewerberheim“

Der Fußball hat eine Unglaubliche Reichweite. Diese muss er nutzen, um sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit wehren. Denn Rassismus ist keine freie Meinungsäußerung sondern ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. FIFA und UEFA zeigen bei internationalen Turnieren schon seit Jahren ihre Kampagne „No to Racism“. Auch Vereine in Deutschland haben ihre soziale Verantwortung jetzt erkannt und äußern sich zu Fremdenfeindlichkeit, die teilweise auch von den eigenen Fans ausgeht. Schalke hat ein Video veröffentlicht und Chemie Leipzig hat ein Statement abgegeben. Jetzt sind auch die anderen Vereine gefragt sich zu positionieren, denn das ist einfach ihre Pflicht. Nicht nur dem Spiel gegenüber.

Mirkchief

FacebooktwittermailFacebooktwittermail