„UEFA-Pro-Lizenz, aktueller Co-Trainer bei Energie Cottbus und ehemaliger Nachwuchsleiter“, so sieht der berufliche Werdegang von Rene Rydlewicz nach der Karriere aus. Fragt mich nicht wieso, aber ich bin auf sein LinkedIn-Profil gestoßen. LinkedIn oder mit anderen Worten das Netzwerk, in dem sich mit Mitte 20 auf einmal diejenigen in Sakko oder Hemd präsentieren, die früher auf Studentenparties regelmäßig die Vollsten waren. Auf LinkedIn ist man jetzt Erwachsen. Mal sehen, ob ehemalige Fußballer genauso sind und welchem Beruf oder welcher Berufung sie jetzt nachgehen.
Wie bereits angesprochen ist Rene Rydlewicz unter die Trainer gegangen. Mittlerweile hat er es sogar zum Cheftrainer von BFC Dynamo geschafft. Wird also Zeit für eine Profilaktualisierung.
Zoltan Sebescen, der frühere Wolfsburg- und Leverkusen-Profi ist den Meisten durch seine lediglich 45-minütige Nationalmannschaftskarriere in Erinnerung. Heute ist er als Berater tätig, Fan von Motivationssprüchen und scheinbar permanenter Schalträger.
Olaf Marschall hatte in der Saison 97/98 mit 21 Toren maßgeblichen Anteil am Meistertitel der Lauterer—unvergessen sein Fallrückzieher gegen Hertha BSC. Heute scoutet er für den FSV Frankfurt, leider ohne Schnorres.
Dem Foto nach zu urteilen ist Arne Friedrich jetzt Model. Und in der Tat, er konnte schon Aufträge von führenden Designern einem Ausstatter für Herren des mittleren Alters an Land ziehen. Glaubt ihr nicht, ist aber so.
Simon Rolfes gründete eine eigene Beratungsagentur und ist Vorstandsmitglied bei GoalControl. Die Torlinientechnologie wird aktuell bereits in der Ligue 1 in Frankreich verwendet. Ex-Leverkusener scheinen einen besonderen Geschäftssinn zu haben, schließlich sorgte der frühere Mannschaftskollege Reinartz jüngst als Teilhaber von Impect mit der Packing-Statistik für Aufsehen.
Jens Nowotny ist ebenfalls als Spielerberater tätig. Nebenbei hat er seine tiefsinnige Ader entdeckt.
Oliver Neuville sorgte mit seinem Tor gegen Polen für den Beginn des Sommermärchens 2006. Heute ist er Nachwuchstrainer bei seinem langjährigen Verein Borussia Mönchengladbach.
Lutz Pfannenstiel hatte eine abwechslungsreiche Karriere. Er stand bei Vereinen in Australien, Brasilien, England, Finnland, Kanada, Norwegen, Singapur und Südafrika unter Vertrag. Heute hat es ihn in die Provinz verschlagen—kann auch schön sein.
Facebook-Nutzern—also praktisch jedem—dürfte bekannt sein, dass Hans Sarpei „irgendwas mit Medien“ macht. Er schreibt eine Kolumne bei Stern, macht die Webserie „Das L steh für Trainer“ und trinkt aus dem Wasserhahn auf Ex. Klar, dass eine bekannte Agentur dabei ihre Finger im Spiel hat.
Der moderne Trainer ist omnipräsent. Peter Neururer wartet deswegen auch bei LinkedIn auf Angebote. Aktuell ist er als Sport1-Experte und wahrscheinlich auf seiner Harley unterwegs.
Sogar „Steppi“ hat ein Profil. Er betreut ehrenamtlich eine Fußball-Auswahl des Hessischen Behinderten- und Rehabilitations-Sportverbandes. Schade, dass es dort keine Pressekonferenzen gibt.